Panostitis (Enostose)
Die Panostitis ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, die vor allem
die langen Röhrenknochen von Vorder- und Hintergliedmaßen,
großwüchsiger Hunderassen im Alter von 5 bis 12 Monaten
(selten ältere Tiere), befällt.
Ursache der Knochenveränderungen ist eine ernährungsbedingte
Kalziumüberversorgung, die zu einer mangelhaften, nicht für
alle Belastungen ausreichende Durchblutung des Knochens infolge verengter
Öffnungen der so genannten Foramina nutricia führt (Foramina
nutricia = Knochenöffnungen, über die die Blutgefäß-
und damit Nährstoffversorgung des Knochens erfolgen). Meist werden
diese Tiere hochkalorienreich und mit zusätzlichen Kalziumgaben
gefüttert oder sie nehmen zu große Mengen Futter und dadurch
zuviel Kalzium zu sich. Sie wachsen schnell und sind sehr lebhaft,
was vom Besitzer durch übermäßiges Herumtoben oder
zu frühe sportliche Aktivität noch gefördert wird.
Dabei werden Energiebedarf und Blutzirkulation im Knochen erhöht.
Durch die zu engen Öffnungen der Foramina nutricia werden die
Blutgefäße des Knochenmarkraums aber gestaut, es kommt
zur Ödembildung im Markraum und unter der Knochenhaut. Länger
anhaltende Ödeme führen schließlich zu Knochenablagerungen
und funktionellen Veränderungen im Markraum und an der Knochenhaut.
Die Veränderungen sind auf dem Röntgenbild gut darstellbar.
Aufgrund der hohen Schmerzhaftigkeit der Erkrankung zeigen die Hunde
meist eine hochgradige Lahmheit, sie sind bewegungsunwillig und appetitlos,
können Fieber haben und reagieren bei Berührung der betroffenen
Knochen schmerzempfindlich.
Die Erkrankung tritt gehäuft beim Deutschen Schäferhund,
aber auch bei anderen schnellwachsenden Hunden großwüchsiger
Rassen auf, insbesondere im ersten Lebensjahr. Gegen die Schmerzen
werden die Tiere mit modernen schmerz- und entzündungshemmenden
Mitteln behandelt.
Die Fütterung muss kontrolliert und entsprechend optimiert werden
und mit einer konsequenten und maximalen Bewegungseinschränkung
wird ein vermehrter Blutfluss durch die Foramina nutricia verhindert.
Um dies zu gewährleisten, haben die Tiere über 1 - 3 Monate
Leinenzwang, ausgeführt wird nur über kurze Strecken (dreimal
täglich 5 - 10 Minuten) und auch in der Wohnung sollte sich der
Patient so wenig wie möglich bewegen. Die Krankheit heilt häufig
innerhalb von 2-3 Monaten spontan aus. Vereinzelt können allerdings
Lahmheitsschübe bis zum Alter von 18 Monaten oder später
auftreten.
Da falsche Ernährung bei Wachstumsstörungen des Skelettes
oft eine Rolle spielt, sollten Sie Ihren Welpen und Junghund in der
so sensiblen Wachstumsphase unbedingt mit einem für ihn optimalen
und ausgewogenen Futter großziehen. Pfennigfuchserei und falsche
Ratschläge können leider schlimme Folgen haben. Lassen Sie
sich deshalb von Ihrem Tierarzt beraten, was Sie speziell bei Ihrem
Hund, Ihrer Hunderasse z.B. in Hinblick auf Ernährung, Ergänzungsfuttermittel
(um die gesunde Entwicklung des Bewegungsapparates zu unterstützen
- siehe Canosan), Bewegung und Haltung vorsorglich tun können
und auf welche Gefahren Sie achten müssen.
Ein gesunder Vierbeiner wird es Ihnen ein Leben lang danken!